Draussen sein, in den Bergen. Klettern oder Wandern, im Bergsee abkühlen oder in der Bergbeiz gemütlich die Aussicht geniessen. Mit Kindern, Familie oder Freund*innen unterwegs sein. Alles das gehört zum Sommer dazu, oder?
Klar ist meistens, wo eine Tour anfängt. Manchmal kommt es aber anders, als man denkt: die Beine werden schwer, ein Gewitter kündigt sich an, ein Boboli ist zu beklagen. Wie schön wäre es, wenn dann einfach per Knopfdruck etwas käme, und mich mitnähme?
Es muss meist ja nicht die Rega sein, hoffen wir doch!
Hier ja, dort nein
Das «mybuxi-Problem» ist heute noch: im Maiental fährt es, auf der Westseite des Sustenpasses fährt es nicht. Wie wäre es, wenn es einfach überall wäre, wo man es braucht?
Das ist das Ziel von mybuxi: die ganze Schweiz erreichbar machen.
Die ideale mybuxi-Startregion hat mindestens 7’000 EinwohnerInnen und ist etwa 30-50 Quadratkilometer gross. Sie sollte einen Bahnhof mit guten Anschlüssen enthalten. In dieser Grössenordnung ist die Finanzierung für einen 2-3 jährigen Pilotbetrieb finanzierbar.
Ein gutes Beispiel für eine solche Konstellation ist Belp: die Gemeinde hat 11’500 Einwohner*innen und einen S-Bahnanschluss mit exzellenten Verbindungen. Aber: ein Drittel der Bevölkerung ist nicht mit dem öV erschlossen. Der Gemeinderat von Belp hat in seiner finanziellen Kompetenz einen zweijährigen Pilotbetrieb entschieden. Vor dessen Abschluss konnte die Gemeindeversammlung entscheiden, ob sie das Angebot dauerhaft haben möchte. Mit dem überwältigenden «Ja» sind nun Nachbargemeinden wie Thurnen ins Angebot mit eingestiegen: für Thurnen alleine wäre der Aufbau eines solchen Angebots kaum machbar gewesen.
Hürden
Wie Thurnen sind die Regionen in den meisten Fällen aber kleiner: das Diemtigtal (siehe unsere Projektseite) hat nur rund 2’000 EinwohnerInnen und keine grösseren Firmen, die einen finanziellen Beitrag leisten können. Die öV-Erschliessung beschränkt sich auf Linie im Tal, entsprechend hoch ist Anteil der AutofahrerInnen.
Dabei ist das Diemtigtal ein landschaftlich wunderschönes Tal, das entsprechend oft von Menschen, vor allem auch aus der Stadt, mit Autos besucht wird – die Anzahl der mit dem öffentlichen Verkehr anreisenden Städter ist überschaubar.
Nicht-Autofahrende (wie der Autor) meiden das Diemtigtal – es ist zu umständlich.
Projektfinanzierung durch Förderverein
Ohne eine zusätzliche Finanzierungsquelle ist ein mybuxi-Angebot in einer Region wie dem Diemtigtal kaum umsetzbar. Hier hilft der Förderverein mit einem Projekt- und einem Betriebskostenbeitrag. Eine Region wie das Diemtigtal wird auch langfristig kaum selbstragend finanziert werden können.
Natürlich: wir könnten auf den Staat warten – das bedeutet, mit Steuergeldern eine Finanzierung zu gewährleisten. Das kommt aber nicht günstiger – alle die involvierten Stellen kosten ja auch – und dauert viel länger. Denn: es muss oft erst noch die gesetzliche Grundlage geschaffen werden. Das dauert auf der Bundesebene erfahrungsgemäss 3-5 Jahre, sofern die verschiedenen politischen Lager einen Konsens finden.
Fazit
In Regionen wie Belp kann eine Startfinanzierung durch die wirtschaftlich starke Gemeinde geleistet werden. In entlegeneren Region gelingt dies nicht. Wenn viele Gemeinden zusammenspannen müssten, funktioniert der Start nicht immer – siehe das Beispiel Worblental.
Unsere Mitglieder machen den Unterschied: buxeln oder nicht buxeln.