Worblental – ein typisches Beispiel

Bernapark Deisswil

Ittigen, Bolligen, Deisswil, Ostermundigen, Boll und Worb heissen die sechs Gemeinden des Worblental. Entlang dem Bach Worble erschliesst die S-Bahn der Linie 7 das Tal und verbindet es mit dem Berner Hauptbahnhof. Diverse Buslinien erschliessen vor allem Ittigen, Bolligen und Ostermundigen. 

Alles Gut im Worblental?

Nicht ganz: grössere Ortsteile von Bolligen, Boll und Worb sind nicht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen, ebenso die Hanglagen von Stettlen. Eine Verbindung von Ostermundigen nach Deisswil wäre ebenfalls wünschenswert. 

Bernapark: ein neuer «Hotspot» entsteht

Mitten im Worblental liegt Deisswil. Dort beschäftigte bis 2010 eine Kartonfabrik rund 250 Mitarbeitende. Nach der Einstellung der Produktion übernahm der Investor Hans-Ueli Müller das Areal (und die Mitarbeitenden – das ist eine eigene Geschichte). Unter dem Namen Bernapark entstehen auf dem ehemaligen Industrieareal Wohnungen und Arbeitsplätze für mehrere tausend Menschen. 

Pilotbetrieb geplant, aber …

Bereits im August 2020 gab es in den Gemeinden Ostermundigen und Stettlen einen mybuxi Pilotbetrieb, zu dem auch noch Bolligen dazustiess. Mit der Einführung der «Home Office Pflicht» während der Corona Pandemie im Januar 2021 brachen die Passagierzahlen in dieser Region ein, so dass der Betrieb eingestellt werden musste. 

Im Winter 2024 diskutierten nun alle 6 Gemeinden über eine Neuauflage eines Pilotbetriebs für 3 Jahre. Stettlen und Ittigen machten ihre Zustimmung unter dem Vorbehalt, dass alle anderen Gemeinden mitmachen müssen. Mit dem Entscheid der Gemeinde Boll, nicht mitzumachen, ist das Projekt gestoppt.

Kein Einzelfall

Die Mobilität macht nicht an den Gemeindegrenzen halt – ganz im Gegenteil. Fast alle der mybuxi-Projekte und Betriebsregionen umfassen daher mehrere Gemeinden.

Oft denken aber die Gemeindepolitiker aber in ihren Gemeindegrenzen. Das führt, nicht nur im Worblental, dass Projekte entweder gestoppt werden und in einer neuen Konstellation wieder aufgesetzt werden müssen. Damit vervielfacht sich der Aufwand für mybuxi für Projekte, wodurch sie am Ende teurer werden. 

Bund und Kantone

…zahlen bei Angeboten des «Flächenbedarfsverkehrs» nicht mit. Daher sind es heute meist Gemeinden, die sie bei mybuxi melden, um ihre Erreichbarkeit zu verbessern. Und oft sind es die kleineren und peripher gelegenen Orte, die den grössten Bedarf haben. Sie sind aber in aller Regel auch die, die finanziell am schwächsten aufgestellt sind. 

Der Förderverein hilft

… indem er die Anschubfinanzierung für neue Regionen unabhängig von den Gemeinden leisten kann. In einigen Fällen braucht es auch wiederkehrend Betriebsbeiträge. Nun kann man nach dem Staat rufen. Bis der die rechtlichen Grundlagen schafft, dauert es einige Jahre – wenn es überhaupt passiert. Schnell und direkt geht es über den Förderverein mybuxi. In «Eigenverantwortung». 

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