Der öffentliche Verkehr in der Schweiz funktioniert gut – für die Hälfte der Bevölkerung. Wer in einer Stadt oder der Kernagglomeration wohnt, kann viele Alltagswege mit einem Bus, Tram oder dem Zug zurücklegen. Wo die Bahn einen Halbstundentakt hat und der Bus alle 15 Minuten oder öfter kommt, sind die Fahrzeuge des öV oft gut gefüllt.
Anders sieht es auf dem Land aus. Dort gibt es entlang der Täler oft eine Bahn, aber etwas abseits davon verkehren nur noch wenige Busse und diese meist nur einen Teil des Tages. Auch kurze Distanzen sind mit dem öffentlichen Verkehr oft eine «Weltreise» und dauern doppelt oder dreimal so lange wie eine Fahrt mit dem Auto. Umsteigen, oft an wenig schönen Haltestellen senkt die Attraktivität des öV weiter.
Das Auto ist für die Landbevölkerung die erste Wahl – weil die brauchbare Alternative fehlt. Die Karte zeigt die «öV-Erschliessungsqualität» in der Schweiz (Quelle: https://map.geo.admin.ch). Dunkelrot bezeichnet die beste Erschliessungsklasse A (sehr gut), lila Klasse B (gut), Dunkelgrün die Klasse C (mittelmässig) und hellgrün (gering) die Erschliessungsklasse D. Nicht farbliche markierte Regionen sind nicht erschlossen. Je nach Berechnungsart stellt für ein Drittel bis zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung der öV keine Wahl für das primäre Verkehrsmittel dar.
Beispiel Emmental: das Bild links zeigt die öV-Erschliessung der Gemeinden Heimiswil und Affoltern i.E.. Die Kreise bezeichnen einen Radius von 500 Metern und die Bushaltestellen. Die beiden Buslinien werden bis etwa 19 Uhr bedient. Danach sind die Orte nicht mehr mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Infos zur Region Emmental: https://mybuxi.ch/fahrgaeste/regionen/emmental/
Das rechte Bild zeigt die Erreichbarkeit mit dem mybuxi-Angebot: alle Ortsteile sind von 5:30 h bis Mitternacht, Freitag und Samstag bis 1:30 h erreichbar: das ist eine echte Alternative zum Zweitwagen.
Das mybuxi fährt dann und dort, wo es gebraucht wird – auch in entlegenen Regionen. Der Service ist zwischen Taxi und Bus angesiedelt. Aus rechtlichen Gründen ist das Angebot noch auf Minibusse mit maximal 9 Plätzen (inkl FahrerIn) beschränkt.
Als «nichtkonzessioniertes Mobilitätsangebot» kann es vom Bund nicht finanziell unterstützt werden. Entsprechende Gesetzesänderungen dauern rund 5 Jahre, bis sie im besten Fall umgesetzt sein können. Kantone haben grundsätzlich die Möglichkeit einer Mitfinanzierung, aber bislang werden nur Pilotbetriebe unterstützt.
Gemeinden finanzieren eine Teil der Betriebskosten. Allerdings ist der Bedarf am neuen Mobilitätsangebot genau in den Struktur- und finanzschwachen Gemeinden am grössten. Damit der Aufbau eines Betriebs Sinn macht, müssen meist mehrere Gemeinden zusammenspannen. Das bedingt synchronisierte politische Abstimmungen, die oft nicht gelingen. So leisten beispielsweise im Emmental von 7 bedienten Gemeinden nur Affoltern i.E. und Heimiswil einen finanziellen Beitrag zum Angebot. Dieser ist zu gering, um die nötigen Vorfinanzierungen für den Ausbau des Angebots gemäss der starken Nachfragesteigerung leisten zu können. Info zum Ausbau der Region Emmental: http://adp-mybuxi.ch/projekte-und-regionen/
Daher braucht es für einen Auf- und Ausbau des Angebots die Unterstützung von Privaten – Privatpersonen wie Firmen. Dafür wurde der Förderverein mybuxi / Association de Promotion mybuxi gegründet. Er wendet sich vor allem an Personen in Regionen, in denen es noch kein mybuxi gibt, denn das Angebot wird für allen Fahrgäste mit jedem neu erreichbaren Ort attraktiver. Die Mitglieder des Fördervereins bestimmen mit, wo die nächsten Regionen entstehen werden. Interessiert? Hier mehr zum Förderverein und zur Anmeldung: http://adp-mybuxi.ch/kontakt/
Aktuell ist das mybuxi in fünf Regionen aktiv:
- Herzogenbuchsee (https://www.ebuxi.ch)
- Emmental (https://mybuxi.ch/fahrgaeste/regionen/emmental/)
- Gotthardregion (https://mybuxi.ch/fahrgaeste/regionen/gotthardregion/)
- Belp-Gantrisch (https://mybuxi.ch/fahrgaeste/regionen/belp/)
- Toggenburg (https://mybuxi.ch/toggenburg/)